17./18. Jahrhundert

DECKELPOKAL MIT PORTRÄT DER ZARIN ELISABETH PETROWNA

St. Petersburger, Mitte 18. Jhd.
Provenence: Sammlung Helfried Krug

Vorderseits das Profilbildnis der Zarin Elisabeth Petrowna (1741 – 62) flankiert von Waffentrophäen, rückseits der gekrönte Doppeladler mit Zepter und Reichsapfel und Ligaturmonogramm „EPI“. Dazwischen C-Spangen mit Blumengebinden; farbloses Glas, Tiefschnitt, teilweise geblänkt
Lit.: Klesse, Brigitte: Glassammlung Helfried Krug. Ausstellung im Museum Folkwang in Essen. 1965: Nr 336:

Maße: H: 35 cm;
Preis: auf Anfrage

BAROCKPOKAL MIT BILDNIS FRIEDRICH WILHELMS I.

Potsdam oder Zechlin, um 1725/40

Medaillon mit Profilbildnis des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688 – 1740) mit Zopf flankiert von Trophäen und von Adlern gehaltene Standarten, darüber Krone. Lippenrand und teile des Fußes vergoldet. Farbloses Glas, geschliffen, geschnitten u. vergoldet, Tiefschnitt partiell geblänkt

Maße: H: 20 cm
Preis: 2.800 €

NÜRNBERGER REISEBECHER

Nürnberg, um 1725

Umlaufende Flusslandschaft mit Schloss einer Brücke, einem Weingarten und im Hintergrund eine Stadtansicht, darin eine Jagdszene mit Jägern, Hirschen, Enten und Reihern unter umlaufender Grotesken Bordüre
Farbloses Glas, Tiefschnitt, teils geblänkt
Lit.: Schmidt, Robert: Die Gläser der Sammlung Mühsam, Berlin 1914: Nr. 87 Becher mit ganz ähnlicher Gravur von gleicher Hand (s. Abb 6)

Maße: H: 9,1 cm
Preis: 4.800 €

DECKELPOKAL MIT WEINBAUERN, DESTILLE UND ZECHER

Schlesien, Warmbrunn oder Hermannsdorf, 1. Hälfte 18. Jhd.

Auf Deckel und Kuppa mehrere Szenen zum Weinanbau, Schnapsbrennen und einem glücklichen Zecher. Neben dem reichen bildlichen Dekor auf Deckel, Kuppa und Fußplatte, leicht grau-manganstichiges Glas; feiner teils geblänkter Tiefschnitt; mit folgender Text: „Probier diesen saft und schluck / ihn nur hinein / Die beste Panaceé, ist ein / Quartirel wein //Wer Bachi Reben pflantzt / Und Lebenswasser brennt / der ist mein bester Freund / Sie sind mein Element.//Wer etwas finden wiel, der suche nur den Grund / der letzte trunk macht fett, und ist nicht ungesund.“
Lit.: Schmidt, Robert: Die Gläser der Sammlung Mühsam, Neue Folge. Berlin 1926: Nr. 170: Warmbrunner Pokal mit übereinstimmendem Destillenmotiv

Maße: H: 23 cm;
Preis: auf Anfrage

KONFEKTSCHALE MIT TANZPARKETT

Schlesien, Warmbrunn, um 1735/40

Konfektschale mit umlaufendem Tiefschnitt mit Musikern und drei tanzenden Paaren und ligiertem Monogramm „TGvK“. Die seltene Darstellung findet sich von gleicher Hand geschnitten auf einem Fußbecher der ehem. Sammlung Biemann. Der äußerst feine Schnitt wurde von Brigitte Klesse & Axel von Saldern Christian Gottfried Schneider zugeschrieben (500 Jahre Glaskunst – Sammlung Biemann. Zürich 1978 Kat: Nr. 122).

Maße: H: 12,5 cm
Preis: auf Anfrage

POKAL VON BES. KUNSTHISTORISCHER BEDEUTUNG

Hessen, wohl Altmündener Hütte, um 1770

Die beiden Motive – Satyrherme und tanzendem Bauer – finden sich in gleicher Kombination und wohl von gleicher Hand geschnitten auf einem Pokal der Sammlung Ernesto Wolf (Brigitte Klesse und Hans Mayr: Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Wien 1987: Kat-Nr. 98 und Abb. 118 – 20). Die dortige Zuschreibung nach Böhmen war wohl schon für Brigitte Klesse schwierig (s. Text S. 70) und ist durch das vorliegende Glas zu überdenken.

Maße: H: 15,5 cm
Preis: 1.200 €

KELCHGLAS

Dresden oder Franken, um 1710/15

Florales Dekor mit französischem Trinkspruch „Je puise ici ce que je fai ailleurs“ Bedeutung: Hieraus ziehe ich meine Nahrung, Kartusche mit blühenden Blumen und fliegendem Insekt, rückseits Rankenwerk;
Farbloses Glas, gedrehter Schaft mit rotem Fadeneinschluss, Tiefschnitt

Maße: H: 18 bis 17 cm
Preis: 700 €

SCHWERER BAROCKBECHER MIT BACCHANTISCHER SZENE

Potsdam-Berlin, um 1700
Umkreis: Gottfried Spiller (1663 – 1728)

Auf der Wandung des Fußbechers vier trinklustige Bachanten, darüber die Inschrift „Vivat Curt Jancke“. Gottfried Spiller, Neffe und Schüler von Martin Winter gilt als einer der bedeutendsten deutschen Glasschneider der Barockzeit. Häufig gravierte er Putti und spielende Kinder. Auf dem Fußbecher für Curt Jancke sind sie zu mit Weinranken gekrönten, fröhlich feiernden Bacchanten abgewandelt.
Lit: vgl. Becher mit Bacchus im Corning Museum of Galss: http://www.cmog.org/artwork/beaker-129; STRASSER, R. von: Licht und Farbe. Dekoriertes Glas – Renaissance, Barock, Biedermeier. Die Sammlung Rudolf von Strasser. Schriften des Kunsthistorischen Museums. Wien 2002: S 308 ff. KLESSE, BRIGITTE & MAYR, HANS (1987): Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock – Sammlung Ernesto Wolf: S. 91 ff.

Höhe: 12,1 cm

DECKELPOKAL

Warmbrunn, Schlesien, um 1750
Gravur: Christian Gottfried Schneider (1710-1773)

Reich graviert mit Freundschaftssymbolen und Inschrift: „Stimt Mund und Hertz recht überein, So kan die Freundschaft ewig seyn.“

Höhe: 22,5 cm; Pokal ohne Deckel: 15,2 cm
Preis: auf Anfrage

AMBROSIASCHALE MIT WAPPEN LICHTENSTEIN-KASTELKORN

Christian Gottfried Schneider
Warmbrunn, Schlesien, um 1745

farbloses Glas mit Palmetten in Hochschliff und extrem feinem Tiefschnitt: frontal das Wappen des Fürstbischofs Jakob Ernst Graf von Liechtenstein-Castelcorn mit voller Helmzier (1690-1747). Der karitativ gesonnene Fürstbischof krönte Maria Theresia am 12. Mai 1743 in Prag zur Königin von Böhmen. Seitlich Darstellungen von Häusern in den für Schneider charakteristischen Rocaillenschmuck eingebettet.
Lit.: Chrzanowska, A. (1963): Odbitki dekoracji szkiel Christiana Gottfrieda Schneidera, Roczniki Sztuki Slaskiej, 2: 128-138 und Tafeln 54 – 64

Höhe: 12,3 cm
Preis: verkauft

FUSSBECHER MIT TAGESZEITENDARSTELLUNGEN „LE MATIN, LE MIDI, LE SOIR, LA NUIT“

Schlesien, Hirschberg oder Warmbrunn, um 1730
Gravur: „Meister der figürlichen Allegorien“

Von diesem namentlich heute noch nicht fassbaren Meister stammen auch der Pokal mit Atlanta und Hippomenes in der Sammlung Ernesto Wolf, der Fußbecher mit Allianzwappen Schaffgotsch – Waldstein und der Fußbecher mit Puttenszenen in der Sammlung Rudolf von Strasser.
Charakteristisch sind die für schlesische Gläser dieser Zeit ungewöhnlich großformatigen figürlichen Darstellungen und die Vorliebe für personifizierte Allegorien nach Stichvorlagen aus dem
17. Jahrhundert.
Lit: Klesse, Brigitte & Mayr, Hans (1987): Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock – Sammlung Ernesto Wolf : Kat-Nr. 109, STRASSER, R. von: Licht und Farbe. Dekoriertes Glas – Renaissance, Barock, Biedermeier. Die Sammlung Rudolf von Strasser. Schriften des Kunsthistorischen Museums.
Wien 2002: Kat-Nr. 156 und 165.

Höhe: 11,7 cm
Preis: auf Anfrage

BAROCK-POKAL MIT OPOSSUM

Warmbrunn (Cieplice), Schlesien, um 1750

Farbloses Glas, Lippenrand vergoldet. Facettierter Balusterschaft, leicht ansteigender Fuß. Birnförmige Kuppa, bis zur Hälfte facettiert.
Auf der Wandung ein Opossum (Beutelratte) mit seinen Jungen im Brutbeutel sehr fein und naturgetreu graviert.
Das Motiv des Opossums spiegelt die Faszination für alles Exotische im 18. Jahrhundert wider.

Höhe: 12,9 cm
Preis: verkauft

BAROCKFLASCHE

Böhmen, um 1700

Flasche aus farblosem Glas, runder abgeflachter Körper mit Wabenfacetten – Schliff, Zinnverschluß und Zinnstandring.
Lit.: Rezané a Brousené (1989): Ceské sklo II – Sklo období baroka. Praha

Höhe: 32 cm
Preis: auf Anfrage

SCHNAPSGLÄSER

Böhmen oder Bayerischer Wald, 18. Jh.

sieben Schnapsgläser, barock, farbloses Glas, jedes Schnapsglas facettiert geschliffen

Höhe: 4,6 bis 5,0 cm
Preis: auf Anfrage

HOCHZEITSKRUG

Böhmen, datiert 1764

Großer Bierkrug mit Zinndeckel aus farblosem Glas. Gravur: turtelnde Tauben auf flammenden Herzen, darüber die Inschrift: „Wir lieben die Treu“.
Wohl als Hochzeitsgeschenk gefertigt. Vom Henkel ausgehende Spannungsrisse.

Höhe: 22 cm
Preis: auf Anfrage